Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangerschaftsdiabetes tritt während der Schwangerschaft auf und führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel über dem Normalbereich liegt.

Diese Erkrankung ist auch als Schwangerschaftsdiabetes bekannt, setzt dich und deinem Kind einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Typ-2-Diabetes aus und kann auch andere Komplikationen verursachen.

Im Allgemeinen verschwindet die Krankheit jedoch von selbst, mit und auch ohne angemessene Behandlung. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention) sind bis zu 10 % aller Schwangerschaften in den Vereinigten Staaten von Diabetes betroffen.

Lies weiter, um mehr über diese Erkrankung, ihre Ursachen, Symptome, Gefahren, Behandlung und Prävention zu erfahren.

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangerschaftsdiabetes ist eine vorübergehende Erkrankung, bei der es deinem Körper wegen hormoneller Veränderungen schwerer fällt, Glukose richtig zu nutzen. Das führt dazu, dass sich Zucker in deinem Blut ansammelt.

Unter Schwangerschaftsdiabetes versteht man insbesondere Diabetes, der zum ersten Mal während der Schwangerschaft auftritt. Das ist etwas anderes, als wenn du Typ-1-Diabetes oder Typ-2-Diabetes hast, bevor du schwanger wirst. Im Gegensatz zu diesen anderen Diabetestypen ist Schwangerschaftsdiabetes nur eine vorübergehende Erkrankung.

Es gibt zwei Arten von Schwangerschaftsdiabetes: Klasse A1 und Klasse A2. Schwangerschaftsdiabetes der Klasse A1 kann mithilfe der richtigen Diät kontrolliert werden. Schwangerschaftsdiabetes der Klasse A2 muss mit Insulin oder oralen Medikamenten behandelt werden.

Selbst wenn die Krankheit nach der Geburt wieder verschwindet, bist du einem erhöhten Risiko ausgesetzt, dass du in der Zukunft an Typ-2-Diabetes erkrankst. Deshalb solltest du dich regelmäßig testen lassen.

Schwangerschaftsdiabetes ist nicht nur ein Warnzeichen, sondern kann auch unangenehme Symptome verursachen und Risiken während der Schwangerschaft erhöhen.

Ursachen

Die genaue Ursache für Schwangerschaftsdiabetes ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass sie mit den hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft zusammenhängt. Hormone, die die Insulinresistenz des Körpers erhöhen, sind daran beteiligt.

Glukose ist die Hauptenergiequelle für den Körper – der Körper gewinnt sie aus der Nahrung. Die Zellen in den Muskeln und auch andere Gewebestrukturen des Körpers benötigen sie als Energiequelle. Die Zellen sind jedoch auf das Hormon Insulin angewiesen, das den Glukosespiegel reguliert, damit sie die Glukose aufnehmen und effektiv nutzen können.

Während der Schwangerschaft werden vermehrt Hormone produziert, die die Insulinresistenz und auch das menschliche Plazentalaktogen erhöhen, das von der Plazenta zur Regulierung des Stoffwechsels freigesetzt wird. Das passiert, damit das Baby mehr Glukose erhält.

Manchmal kann das die Insulinresistenz des Körpers zu stark erhöhen, was zu einem ähnlichen Effekt wie bei Typ-2-Diabetes führt.

Zu den Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes gehören Übergewicht, Bewegungsmangel, Prädiabetes, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck, eine Vorgeschichte von Diabetes in der Familie und das polyzystische Ovarsyndrom. Auch die ethnische Abstammung kann das Risiko erhöhen: Dunkelhäutige, hispanische, asiatische und indigene Frauen sind einem höheren Risiko ausgesetzt.

Symptome

Schwangerschaftsdiabetes verursacht normalerweise keine Symptome. Wenn sie doch auftreten, sind sie meist nur sehr schwach und können leicht ignoriert werden. Dazu gehören:

  • Häufiger Harndrang – Die Nieren können auch versuchen, die überschüssige Glukose aus dem Blut herauszuspülen.
  • Übermäßiger Durst – Durch häufiges Urinieren können große Mengen an Wasser ausgeschieden werden, was zu einer Dehydrierung führt.
  • Tiredness – Da sich die Glukose eher in deinem Blut ansammelt, statt zu den Muskelzellen zu gelangen, kannst du dich auch schlapp fühlen.
  • Eine verschwommene Sicht – Ein hoher Blutzuckerspiegel kann die kleinen Kapillaren in den Augen schädigen, was dazu führen kann, dass du ab und zu mal verschwommene Sicht hast.

Diagnose

Schwangerschaftsdiabetes wird in der Regel bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung diagnostiziert, wenn keine Symptome vorliegen. Der Blutzuckertest zur Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes kann ein oder zwei Schritte umfassen:

  • Einstufiger Test - Hier wird dein Nüchternblutzuckerspiegel getestet, dann trinkst du eine Glukoselösung und wirst eine oder zwei Stunden später nochmal getestet. Wenn du einen Nüchtern-Blutzuckerwert von >= 92 mg/dL, einen Ein-Stunden-Wert von >= 180 mg/dL oder einen Zwei-Stunden-Wert von >= 152 mg/dL hast, weist das darauf hin, dass du Schwangerschaftsdiabetes haben könntest.
  • Zweistufentest – Bei diesem Test musst du nicht fasten, bevor du eine Glukoselösung trinkst. Du wirst dann nach einer Stunde getestet. Wenn das Ergebnis >= 130 mg/dL aufweist, wirst du an einem anderen Tag nochmal getestet, wobei die Nüchternwerte und die Blutzuckerwerte eine, zwei und drei Stunden später gemessen werden.

Damit verbundene Gesundheitsprobleme

Auch wenn man beim Schwangerschaftsdiabetes keine richtigen Symptome bemerkt, erhöht er das Risiko für ernsthafte gesundheitliche Probleme. Einige dieser Probleme können schon während der Schwangerschaft oder auch erst Monate oder Jahre später auftreten.

Typ-2-Diabetes

Untersuchungen weisen darauf hin, dass das Risiko für eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung nach einer Schwangerschaftsdiabetes zehn Jahre nach der Entbindung bei 19,72 % liegt. Dieses Risiko steigt mit der Zeit beträchtlich an und verdreifacht sich fast fünfzig Jahre nach der Entbindung.

Schwangerschaftsdiabetes ist ein wichtiger Risikofaktor für Typ-2-Diabetes, insbesondere wenn er in Verbindung mit Übergewicht oder eine Vorgeschichte von Diabetes in der Familie auftritt.

Kinder, deren Mütter an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt sind, sind auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Die neuesten Studien weisen darauf hin, dass wenn die Mutter neben Schwangerschaftsdiabetes auch an Schwangerschaftsbluthochdruck leidet, dass auch der Vater mit 80 % höherer Wahrscheinlichkeit an Typ-2-Diabetes erkranken wird.

Typ-2-Diabetes verursacht viele Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nervenschäden, Sehkraftverlust und Nierenschäden. Durch eine gesunde Ernährung und eine Umstellung des Lebensstils lässt sich die Krankheit jedoch verhindern und besser kontrollieren.

Typ-1-Diabetes

Nach dieser Studie sind Kinder, deren Mütter an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt sind, auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, später an Typ-1-Diabetes zu erkranken.

Atemnotsyndrom und andere Atemprobleme

Zu den Komplikationen nach der Geburt können Atemprobleme des Babys gehören. Das Atemnotsyndrom wird durch ein fehlendes Protein in der Lunge verursacht.

Gelbsucht und Leberprobleme

Die Haut und die Augen des Babys können gelb aussehen, was ein Zeichen für Leberprobleme sein kann.

Schwangerschaftsdiabetes in einer zukünftigen Schwangerschaft

Wenn du schonmal Schwangerschaftsdiabetes hattest, erhöht sich das Risiko, dass du die Krankheit während der nächsten Schwangerschaft erneut entwickelst.

Gefahren für dich und dein Baby

Neben dem zukünftigen Diabetesrisiko für die ganze Familie kann Schwangerschaftsdiabetes auch während der Schwangerschaft selbst Risiken mit sich bringen. Dazu gehören:

  • Hypertension – Schwangerschaftsdiabetes kann zu Bluthochdruck führen, während du dein Kind austrägst. Und wenn du schon vorher Bluthochdruck hattest, kann er sich dadurch verschlimmern.
  • Preeclampsia – Diese Schwangerschaftskomplikation geht mit Bluthochdruck und Schäden in anderen Organen wie der Leber oder den Nieren einher. Sie kann Kopfschmerzen und Sehstörungen verursachen und eine Frühgeburt auslösen.
  • Postpartale Depression – Diese Form der Depression kann schon während der Schwangerschaft oder im darauffolgenden Jahr auftreten.
  • Kaiserschnitt – Während die meisten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes eine normale Geburt erleben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie einen Kaiserschnitt benötigen, weil sie ein größeres Baby bekommen (Makrosomie).
  • Verletzungen bei der Geburt – Schulterdystokie und andere Verletzungen bei der Geburt können verursacht werden, wenn das Baby besonders groß ist.
  • Frühgeburt – Die meisten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes durchlaufen eine normale Schwangerschaft, aber die Erkrankung erhöht das Risiko für Komplikationen, die zu einer Frühgeburt vor der 37. Woche führen können.
  • Niedriger Blutzucker – Das Baby kann später eine Hypoglykämie entwickeln.

Behandlung

Die Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes hängt von deinen Blutzuckerwerten ab. Es ist sehr wichtig, dass du diese Werte genau beobachtest.

Eine gesunde Ernährung mit einem niedrigen glykämischen Index und regelmäßige Bewegung reichen normalerweise aus, um Diabetes der Klasse A1 zu behandeln.

Es gibt zwar keine spezielle Diät für Schwangerschaftsdiabetes, aber ein personalisierter Essensplan, der hauptsächlich Obst, Gemüse, gesunde Proteine und Fette sowie mageres Fleisch enthält, erleichtert den Umgang mit dieser Erkrankung.

Wenn dein Blutzuckerspiegel sehr hoch ist, werden dir wahrscheinlich Insulininjektionen oder orale Medikamente verschrieben, damit du deinen Blutzuckerspiegel in den Griff bekommst. So wird es auch sein, wenn du Schwangerschaftsdiabetes der Klasse A2 hast. Bis zu 20 % der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes benötigen Insulin.

Prävention und Tipps

Obwohl die genaue Ursache für Schwangerschaftsdiabetes nicht bekannt ist, kann es helfen, wenn du gesund bleibst und dich richtig auf die Schwangerschaft vorbereitest, um das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes zu senken. Es gibt auch einige Dinge, die du tun kannst, um das Erkrankungsrisiko deines Baby für Diabetes zu senken.

  • Reduziere dein Gewicht, wenn du vor deiner Schwangerschaft übergewichtig bist, indem du dich gesund ernährst und regelmäßig Sport treibst.
  • Treibe vor der Schwangerschaft mindestens 150 Minuten lang Sport jede Woche.
  • Vermeide Alkohol.
  • Iss mehr Gemüse, Obst und Vollkornprodukte und vermeide verarbeitete Lebensmittel, zuckerhaltige Getränke und andere Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index.
  • Halte einen personalisierten Essensplan ein, damit du die optimale Menge an Kohlenhydraten, Proteinen und anderen Nährstoffen zu dir nimmst, ohne dass du auf dein Lieblingsessen verzichten musst.
  • Stille dein Baby, denn so kannst du das Risiko verringern, dass es übergewichtig wird oder später Diabetes entwickelt.
  • Wenn du Prädiabetes hast, in deiner Familie jemand daran erkrankt ist oder du während einer Schwangerschaft an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt warst, solltest du mögliche Risikofaktoren und Vorsorgeuntersuchungen mit deinem Arzt besprechen.
  • Treibe auch während der Schwangerschaft babyfreundlichen Sport. Dazu gehört Yoga, Pilates, Schwimmen, Joggen und Walken.
  • Bringe deinem Kind schon früh nach der Geburt gesunde Ernährungsgewohnheiten bei. So kannst du das Risiko für eine Diabeteserkrankung später verringern.

Die wichtigsten Punkte

Schwangerschaftsdiabetes kann während der Schwangerschaft auftreten, unabhängig davon, wie du dich ernährst oder wie viel Sport du treibst.

Mit einer gesunden Ernährung und viel körperlicher Betätigung kannst du die Erkrankung einfacher behandeln.

In den meisten Fällen benötigt man kein Insulin bei dieser Erkrankung und sie verursacht auch keine Komplikationen. Von allen Diabetestypen ist sie am einfachsten zu behandeln.

Letztendlich musst du dir über Schwangerschaftsdiabetes keine großen Sorgen machen, sondern es eher als einen Anlass ansehen, dass du dich zukünftig gesünder ernährst und bessere Entscheidungen bezügliche deines Lebensstils triffst. Fange direkt jetzt damit an.